Arnold Benz

Stern- und Planetenentstehung, Heliophysik, Plasma-Astrophysik, Dialog Naturwissenschaft-Theologie

Arnold Benz wurde am 21. April 1945 in Winterthur ZH geboren. Er studierte an der Abteilung für Physik und Mathematik der ETH Zürich und schloss 1969 als theoretischer Physiker ab. Anschliessend doktorierte er an der Cornell University, Ithaca, NY, bei Professor Thomas Gold in Astrophysik. Am 1. Oktober 1972 trat er in den Dienst der ETH, zuerst an der Eidgenössischen Sternwarte, dann wechselte er ins Mikrowellenlaboratorium und später ins neugegründete Institut für Astronomie. Er leitete von 1974 bis 2010 die Gruppe für Radioastronomie und Plasma-Astrophysik am Institut für Astronomie der ETH Zürich. Am 31. März 1993 wurde ihm der Titel eines Professors der Physik verliehen. Er unterrichtete Plasma-Astrophysik, Hochenergie-Astrophysik und die Physik der Stern- und Planetenentstehung.,

Der Schwerpunkt seiner Forschung sind dynamische Vorgänge bei der Entstehung von Sternen und Planeten. Dieser Forschungssschwerpunkt folgte vielen Arbeiten über die äusseren Atmosphären von Sternen und der Sonne, insbesondere über die Heizung der Korona und die Beschleunigung hochenergetischer Teilchen. Ferner hat er an Problemen von Supernovae, Gammastrahlen-Bursts und Zwergnovae gearbeitet. Hierzu benutzt er Beobachtungen sowohl des ETH-eigenen Radiospektrometers in Bleien AG, wie auch ausländischer Grossteleskope (VLBA, EVN, Arecibo, VLA, Effelsberg, ALMA) und internationaler Satelliten (RHESSI, SOHO, Yohkoh, ROSAT, SMM, GRO). Er war Lead-CoI des Submillimeter-Satelliten Herschel (ESA) und zeitweise PI des STIX Instruments auf dem Solar Orbiter der ESA (Start 2020).

Zu seinen Verdiensten gehören die erste detaillierte Untersuchung und Interpretation der Radioemissionen von Sonneneruptionen in Dezimeterwellen, Theorie der Teilchenbeschleunigung in Eruptionen und das Verhältnis der thermischen Röntgenstrahlung zu den nicht-thermischen Strahlungen der solaren und stellaren Aktivität. Er unterrichtete Plasma Astrophysik, Hochenergie Astrophysik und Physik der Stern- und Planeten-Entstehung.

Er war Präsident der Division II (Sonne und Heliosphäre) der Internationalen Astronomischen Union (IAU), Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Astrophysik und Astronomie und Präsident der Community of the European Solar Radioastronomers (CESRA).

Nach seiner Emeritierung 2010 blieb er Mitglied des Instituts für Teilchen- und Astrophysik der ETH Zürich und fuhr mit seiner Forschung weiter. Der Fokus schliesst auch den Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion ein. Dabei geht es um die Frage, wie theologische Konzepte der Wirklichkeit im heutigen Weltbild, das durch die Wissenschaft dominiert wird, zur Sprache gebracht werden können. Seine interdisziplinäre Arbeiten über Wissenschaft und Religion wurden mit der Ehrendoktorwürde der Universität Zürich und der University of the South (Sewanee TN, USA) ausgezeichent.

Die Liste seiner Doktoranden siehe unter Weitere Informationen.