Harry Nussbaumer

Harry Nussbaumer leitete die Gruppe für stellare Astrophysik am Institut für Astronomie der ETH Zürich. 1983 wurde ihm der Titel eines Professors (Titularprofessor) verliehen. Am 1. April 2001 erfolgte der übertritt in den Ruhestand.

Geboren am 16. November 1935, von Glattfelden ZH, studierte er Physik an der ETH Zürich und doktorierte bei Professor Waldmeier. Anschliessend spezialisierte er sich am University College London (1967-1969) in Atomphysik und Spektroskopie zur Lösung astrophysikalischer Probleme. Nach weiteren Forschungsaufenthalten am Joint Institute for Laboratory Astrophysics (JILA), Boulder, USA (1969-1971), und am Observatoire de Paris, Meudon (1971-1972), wurde er im Herbst 1972 Oberassistent in der neugegründeten Gruppe für Atom- und Astrophysik der ETH Zürich; hier habilitierte er sich für das Gebiet der Astrophysik. Schwerpunkte seiner Forschung waren einerseits die Erforschung später Stadien in der Sternentwicklung, insbesondere symbiotischer Sterne, und anderseits die Berechnung atomphysikalischer Parameter, welche zur Deutung astronomischer Beobachtungen unentbehrlich sind. Sein zentrales Interesse galt der Verbindung theoretischer astrophysikalischer Modelle mit qualitativ hochstehenden Beobachtungen von erdgebundenen und Weltraumobservatorien.

Er war Mitglied verschiedener internationaler astronomischer Gremien und Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Astrophysik und Astronomie. 1994 wurde er zum Associate Member der englischen Royal Astronomical Society ernannt.